Pressemitteilung


NRW-Gesundheitsminister Laumann Gesundheit darf nicht zum Statussymbol werden

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat heute in Köln den Gesundheitskongress des Westens eröffnet. Er ging in seiner Rede unter anderem auf die hausärztliche Versorgung auf dem Land ein, einer der gesundheitspolitischen Schwerpunkte der Landesregierung: „Gesundheit darf nicht zum Statussymbol werden. Ich will für alle Menschen eine gleichwertige Gesundheitsversorgung haben, egal ob sie auf dem Land oder in der Stadt leben. Deshalb beschäftigt mich der Hausärztemangel auf dem Land schon seit Jahren. Bereits in meiner ersten Amtszeit habe ich im Jahr 2009 das Hausärzteprogramm ins Leben gerufen, das ich fortführen und noch wirksamer ausgestalten möchte. Auch die Einführung einer Landarztquote bei der Zulassung zum Medizinstudium soll dazu beitragen, die Probleme zu lösen. Und schließlich sollen alle Medizinfakultäten im Land einen hochwertigen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin bekommen und in Ostwestfalen-Lippe soll eine zusätzliche Medizinische Fakultät eingerichtet werden.“

Ein weiteres zentrales Thema für Minister Laumann ist die bessere Vernetzung des ambulanten und des stationären Sektors: „Eine wichtige Schnittstelle ist hier die Notfallversorgung. Kassenärztliche Vereinigungen und Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen sollen diese künftig gemeinsam organisieren – mit einer Tür und einer Anmeldung im Krankenhaus. So kann schnell entschieden werden, ob eine ambulante oder stationäre Behandlung erforderlich ist.“ Auch die Krankenhauslandschaft selbst stehe vor großen Herausforderungen, so Laumann: „Die Krankenhausplanung ist viel zu wichtig, um sie dem freien Spiel der Kräfte zu überlassen. Wir wollen ein Gutachten in Auftrag geben, das unter anderem die Sicherstellung der Versorgung in den Blick nimmt, außerdem die Bildung von Leistungsschwerpunkten und die Abstimmung von Kompetenzen der Krankenhäuser untereinander. Auf dieser Grundlage werden wir dann einen neuen Krankenhausplan aufstellen.“

Zum Gesundheitskongress des Westens kommen heute und morgen im Kölner Veranstaltungszentrum Gürzenich rund 1.000 Entscheider aus Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft zusammen. Der Kongress steht unter dem Motto: „Das Gesundheitswesen muss zusammenwachsen!“ Thematisiert werden dabei vor allem Probleme zwischen den Sektoren des Gesundheitswesens, etwa zwischen ambulant und stationär, aber auch die im internationalen Vergleich immer deutlicheren Verzögerungen bei der Digitalisierung.

In einem viel diskutierten Redebeitrag legte Adam Wolf, Geschäftsführer der Organisation der Dänischen Regionen, dar, wie Dänemark zum führenden EU-Land in Bezug auf die Digitalisierung des Gesundheitswesen werden konnte. In Dänemark sei die elektronische Patientenakte heute Realität. Über eine digitale Infrastruktur werden monatlich 5,5 Millionen Mal Informationen zu Patienten zwischen Leistungserbringern ausgetauscht – etwa diagnostische Berichte. „Ich bin nicht hier, um eine Predigt zu halten,“ sagte Wolf, aber man habe in Dänemark bereits vor 20 Jahren begonnen, gemeinsame technische Standards für die digitale Kommunikation im Gesundheitswesen zu etablieren. An solchen Standards mangelt es in Deutschland bis heute.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Reker hob in einer Rede hervor, dass Köln zu einem der führenden medizinischen Standorte Deutschlands und möglicherweise Europas werden solle. Dies solle insbesondere dadurch erreicht werden, dass die Uni-Klinik und die städtischen Kliniken künftig in einem Klinik-Verbund zusammenarbeiten. Reker betonte die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft als wichtigen Faktor der Ökonomie in Köln.

Heute und morgen werden die Teilnehmer des Kongresses ein breites Spektrum gesundheitspolitischer Fragen diskutieren. Darunter auch der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich und andere Zukunftsfragen der Finanzierung des Gesundheitswesens, der Fachkräftemangel bei Ärzten und Pflegepersonal, die Krankenhausplanung und –finanzierung, die Notfallversorgung, die Zusammenarbeit zwischen Aktukrankenhäusern und Rehabilitation sowie Prävention. 

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