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Gesundheitskongress des Westens am 17. und 18. April 2024 in Köln
Altenpflege: Wer trägt die Verantwortung für die Sicherstellung?
Die Wartelisten der Pflegeheime werden immer länger, die Wartezeiten ebenso. Eine steigende Zahl von Pflegebedürftigen trifft auf eine sinkende Zahl von Pflegekräften. Aus den aktuell etwa fünf Millionen Pflegebedürftigen werden 2030 nach Berechnungen des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft schon 5,75 Millionen, im Jahr 2050 könnten es 7,25 Millionen sein. Gleichzeitig werden bis 2035 rund 307.000 Pflegekräfte fehlen. Die Not wird immer größer. Auch für die Angehörigen, die selber pflegen. Was tun also?
„Die Sicherstellung guter Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagt Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegende (DBfK), und fordert grundlegende Strukturreformen. Dazu gehört es aus ihrer Sicht, ein Pflegesystem mit fachlich-professioneller Grundkonzeption zu entwickeln, damit Pflegebedürftigkeit weit vorausschauend fachkundig verhindert oder gemindert werden kann. Bienstein wirft der Politik außerdem vor, über mehrere Jahrzehnte versäumt zu haben, auf den absehbaren Pflegepersonalmangel zu reagieren. Es müssten neue Berufsbilder wie die School Nurses, die Community Health Nurses und Advanced Practice Nurses eingeführt werden, um von Kindheit an in der Bevölkerung Gesundheitsförderung und Prävention – eben auch Prävention von Pflegebedürftigkeit – mehr Gewicht zu geben. „Dieses ist der erste große Schritt zur Sicherstellung der Altenpflege. Dadurch werden Ressourcen geschont“, betont sie.
„Wir müssen bereits heute davon ausgehen, dass eine steigende Anzahl hilfs- und pflegebedürftiger alter Menschen kein adäquates Versorgungsangebot erhält“, warnt Dr. Bodo de Vries, stellv. Vorsitzender des Vorstands und der Geschäftsführung, Ev. Johanneswerkes und Sprecher, Netzwerk Soziales Neu Gestalten e.V. (SONG). Zunehmend müssten Pflegebedürftige und ihre Familien selbst die Verantwortung für die Sicherung der Pflege tragen. Auch de Vries spricht sich für eine Grundsatzreform der Pflegeversicherung aus. Diese sollte aus seiner Sicht das Lebensrisiko der Pflegebedürftigkeit für den Durchschnittsrentner wieder zu einer kalkulierbaren Größe werden lassen.
Wie eine solche Reform aussehen könnte und wie sich die Strukturen in der Altenpflege verändern müssen, um die herannahende Katastrophe abzumildern, diskutieren Prof. Christel Bienstein und Dr. Bodo de Vries in der Session „Wer trägt die Verantwortung für die Sicherstellung in der Altenpflege?“ mit Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende, Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), Andrea Henze, Stadträtin für Arbeit und Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz, Stadt Gelsenkirchen, und weiteren Experten.
Der Gesundheitskongress des Westens steht in diesem Jahr unter dem Motto „Bereit zur Veränderung – nutzen wir die Chance!“. Knüpfen Sie neue Kontakte im Ausstellungsforum und diskutieren Sie über brandaktuelle Themen des deutschen Gesundheitswesens mit den Entscheidungsträgern aus Klinik, Praxis, aus Gesundheitspolitik und -wirtschaft, aus der Forschung und Wissenschaft sowie der Pflege. Seien Sie dabei beim führenden Kongress für Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft im Westen Deutschlands.
Buchen Sie Ihr Ticket auf: https://www.gesundheitskongress-des-westens.de/anmeldung/kongressanmeldung-2024
Wir freuen uns darauf, Sie am 17. und 18. April 2024 in Köln begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Kongressleiterinnen
Claudia Küng & Diana Kleine