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Nachhaltigkeit bedeutet auch verantwortliches Wirtschaften - Gesundheitskongress des Westens am 3. und 4. Mai im Köln
Nachhaltigkeit bedeutet verantwortliches Wirtschaften. Und zwar so, dass es ausreichend Reserven für die nachfolgenden Generationen gibt. Aber wo sind die in Bezug auf unser Gesundheitssystem? Es fehlt nicht nur zunehmend an qualifiziertem Personal, es fehlt vor allem Geld. Neue Konzepte sind gefragt. Konzepte, die die immer größer werdenden Finanzlücken schließen.
Denn die Gesundheitsausgaben gehen seit Jahren nur in eine Richtung – nach oben. Die eh geringen Finanzpuffer der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung sind aufgebraucht. (Alters-)Rückstellungen gibt es im Umlageverfahren nicht. Im Klartext drückte es ein bekannter Politiker gestern öffentlich aus: "Wir stehen vor der Insolvenz der Sozialsysteme".
2020 lagen die Ausgaben laut Statistischem Bundesamt bei rund 441 Mrd. Euro. Die Gesundheitskosten sind pro Einwohner zwischen 1992 und 2019 von 1.981 auf 4.980 Euro gestiegen. Größter Ausgabenträger war mit 241 Milliarden Euro die gesetzliche Krankenversicherung. Für dieses Jahr droht gesetzlichen Kassen sogar ein historisches Defizit von geschätzt 17 Milliarden Euro. Wie soll eine gesicherte Finanzierung aussehen, wenn aufgrund der demografischen Entwicklung und der medizinischen Möglichkeiten immer weniger Beitragszahler die Kosten für immer mehr Leistungsempfänger stemmen sollen? Die bisherige Lösung: Mehr Steuerzuschüsse. Zukünftig: Die Rente mit 70 – wie Bismarck sie ursprünglich konzipiert hatte? Mehr private Vorsorge des Einzelnen? Wie solidarisch kann das bisherige Solidarprinzip bleiben, wenn die Beitragssätze der GKV weiter steigen? Der durchschnittliche Beitragssatz ist von 15,9 Prozent 2022 auf 16,2 Prozent zum 1. Januar 2023 angehoben worden und hat damit einen Rekordwert erreicht.
Der größte Ausgabenbereich im Gesundheitswesen sind die Krankenhäuser. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach eine umfassende Reform dieses Bereichs anstrebt. Ziel der anstehenden Reform ist ein Ressourcen schonender Einsatz von Geld und Personal, Qualitätssteigerung und der teilweise Ausstieg aus dem mengenfördernden DRG-System. Zudem soll Deutschland Richtung Ambulantisierung aufgegleist werden. Sind hierfür die Weichen richtig gesetzt? Freuen Sie sich mit uns auf ein meinungsstarkes Podium in der Eröffnungsveranstaltung, die vom Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer mit seinem Nachhaltigkeits-Vortrag: „Schaffa, net schwätza!“ eröffnet wird.
Eröffnungsveranstaltung des Gesundheitskongress des Westens in Köln, 3. Mai 2022, 9.15 – 11.15 Uhr, „Wie kann eine hochwertige und moderne Patientenversorgung gewährleistet werden?“
Wir freuen uns auf:
- Dr. Jochen Pimpertz, Leiter des Clusters Staat, Steuern und Soziale Sicherung, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
- Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg, Mitglied der Regierungskommission Krankenhaus; Bereichsleiterin Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement, Sana Kliniken AG
- Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender, Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein
- Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender, DAK-Gesundheit
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Greiner, Universität Bielefeld, Wissenschaftlicher Leiter des Kongresses
Wenn Sie noch nicht angemeldet sind, so können Sie das mit einem Klick hier tun: Anmeldung zum Gesundheitskongress des Westens
Wir freuen uns, wenn Sie teilnehmen und bei diesen wichtigen Fragen mitdiskutieren.