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Gesundheitskongress des Westens am 08. und 09. September 2020 in Köln
Praktizieren in Krisenzeiten - Herausforderungen und Chancen

Bis zu 50 Prozent weniger Patienten haben manche niedergelassenen Ärzte zu verzeichnen – die Sorge vor einer Corona-Infektion hält selbst schwer Erkrankte vom Arztbesuch ab. Intensive Hygienemaßnahmen, Schutzkleidung für den Arzt und seine Mitarbeiter, ständige Desinfektion der Behandlungszimmer und getrennte Räumlichkeiten für potenziell Infizierte gehören seitdem zum Standard bei Niedergelassenen. Einige Praxen geben Rezepte nur noch durchs Fenster heraus.

Insbesondere weil mancher Patient trotzdem zu Hause bleibt, die Videosprechstunde einen beispiellosen Aufschwung. Nur 1.700 von bundesweit 100.000 Arztpraxen waren Anfang des Jahres nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung für Videosprechstunden angemeldet. Drei Monate später waren es 25.000 - also jede vierte Praxis der Republik.

Die meisten Ärzte rechnen nicht damit, dass das Ende der Pandemie auch das Ende der Videosprechstunde bedeuten wird: Während nach einer Online-Umfrage des Beratungsunternehmens PwC vor der Krise lediglich 6 Prozent der befragten Mediziner Patiententermine per Video-Streaming abwickelten sind es nun 36 Prozent. Fast alle, die Patienten per Video zu betreuen, nämlich 35 Prozent der Befragten, gehen davon aus, das auch in ein- bis anderthalb Jahren noch zu tun.

Die Digitalisierung der deutschen Arztpraxen hat aber erst begonnen: Obwohl sich 38 Prozent der Patienten vorstellen können, ihre Arzttermine online zu vereinbaren, boten nach einer Untersuchung des IGES-Instituts aus dem Jahr 2018 nur 18 Prozent der Niedergelassenen diese Möglichkeit an. Etwas mehr als ein Drittel der Praxen nutzte zu diesem Zeitpunkt auch intern für das Terminmanagement immer noch mindestens mehrheitlich, meist aber nahezu komplett die Papierform. Dabei gäbe es gute Gründe, das zu ändern: In einer normalen Arztpraxis sind ein bis zwei Vollzeitkräfte nur mit Telefondienst und Terminvergabe beschäftigt.

Die Untersuchung brachte weiteres Digitalisierungspotenzial ans Tageslicht: Nur gut jede achte Praxis nutzt zu Versand und Empfang von Arztbriefen digitale Kanäle, nämlich 13 Prozent. Den digitalen Empfang von Dateien aus der bildgebenden Diagnostik ermöglichen hingegen nur 11 Prozent der Arztpraxen, den Versand sogar nur 7 Prozent.

Dabei böte eine fortschreitende Digitalisierung möglicherweise die Chance, der zunehmenden Niederlassungsmüdigkeit junger Ärzte - und damit auch dem Facharztmangel - entgegenzuwirken. Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie versprechen sich die Ärzte von der Digitalisierung vor allem Lösungen für den wachsenden bürokratischen Aufwand, den 80 Prozent als das größte Problem in ihrer Tätigkeit ansehen.

Unter dem Titel „Praktizieren in Krisenzeiten – Welche Herausforderungen und Chancen birgt die Corona-Pandemie?“ diskutieren das zukunftsweisende Thema beim Gesundheitskongress des Westens: Daniel Zehnich, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und –politik der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Dr. Florian Siedek, Oberarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Uniklinik Köln, Dr. Philipp Stachwitz, Schmerztherapeut und Director Medical Care beim hih - health innovation hub des Bundesministeriums für Gesundheit. Als Moderatoren fungieren: Dr. Nicolas Krämer, Autor und Unternehmensberater, Ramona Krupp, für Marktanalyse und Wissenstransfer sowie Gesundheitsmärkte und –politik zuständige Prokuristin der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, und Benjamin Lehnen, Leiter Praxis und Apothekenbörse bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank.

Der Gesundheitskongress des Westens ist der führende Kongress für Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft im Westen Deutschlands. Viele namhafte Referenten werden auftreten. Teilnehmer sind vor allem Klinikmanager, Ärzte, Verantwortliche aus Gesundheitspolitik und -unternehmen, aus Forschung und Wissenschaft sowie der Pflege. Die vierzehnte Auflage der jährlich ausgerichteten Veranstaltung findet als hybrides Event statt – als Präsenzveranstaltung im Kölner Kongresszentrum Gürzenich und zugleich online per Live-Streaming.

Buchen Sie Ihr kostenfreies Ticket für eine digitale Teilnahme an der Session "Praktizieren in Krisenzeiten – Welche Herausforderungen und Chancen birgt die Corona-Pandemie?" am Dienstag, den 8. September von 12:00 - 13:30 Uhr hier: www.gesundheitskongress-des-westens.de/anmeldung/registrierung.html

Möchten Sie den gesamten Kongress erleben, melden Sie sich hier an: www.gesundheitskongress-des-westens.de/anmeldung