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Außergewöhnliche Pflegeprojekte - Gesundheitskongress des Westens am 3. und 4. Mai im Köln
Abgeschoben oder gut aufgehoben? Die Idee von Demenzdörfern polarisiert. Befürworter schwärmen von Idylle, Kritiker sprechen von einer Scheinwelt. Jannette Spiering, Gründerin des ersten Demenzdorfes, bringt Zeit für den Austausch mit Ihnen mit und steht auf dem Kongress für Fragen und Antworten zur Verfügung.
Wie funktioniert ein Demenzdorf? Die Bewohner und Bewohnerinnen sollen in einer abgeschlossenen Siedlung eine Art Normalität leben mit Dingen, die sie von früher (er)kennen. Der Dorfcharakter mit Läden, Friseursalon, einem Café oder Restaurant erlaubt ihnen einen größeren Aktionsradius. Das erste Demenzdorf De Hogeweyk in der Nähe von Amsterdam wurde vor über zehn Jahren gegründet. Inzwischen ist es in vielen Ländern, auch in Deutschland, zum Vorbild für ähnliche Einrichtungen geworden.
Vorbehalte: Allein die Abgrenzung werten Kritiker als Freiheitsberaubung. Das widerspreche dem Gedanken der sozialen Teilhabe und Inklusion. Es sei unwürdig, den Menschen eine Illusion vorzugaukeln. Ist ein Demenzdorf eine Mustersiedlung, eine echte Alternative zu bisherigen Wohnformen? Oder einfach ein gutes Geschäftsmodell, das den Bedürfnissen der Menschen nicht gerecht wird?
Informationen aus erster Hand: Was die Gründerin des ersten Dorfes in den Niederlanden, Jannette Spiering, inspiriert und welche Erfahrungen sie gemacht hat, wird sie selbst erzählen. "Langeweile", so Spiering vehement, "ist eines der größten Problem im Alter". Wie schaut Spiering auf das Thema Integration? „Was wir jetzt in de Hogeweyk tun, nennen wir eine umgekehrte Integration. Deshalb bringen wir Menschen und Kinder nach de Hogeweyk, um sich unter die Menschen zu mischen, die in de Hogeweyk leben. Aber eigentlich müsste es umgekehrt sein. Die Menschen, die in de Hogeweyk leben, sollten sich vermischen oder Teil der normalen Gesellschaft bleiben.“ Wie sieht die wissenschaftliche Begleitung ihres Modellprojekts aus und wie hat sich die Lebensqualität der Bewohner verändert, darüber berichtet die Pionierin der Demenzdörfer.
Und noch ein Pionier kommt zu Wort. Alte Menschen anspornen, sie im Alltag aktiv miteinzubeziehen, ist der Ansatz der Pflegebauernhöfe, wie sie der westfälische Landwirt Guido Pusch etabliert hat. Pflegerische Leistungen sind möglich, aber zentral ist das Miteinander und die Mithilfe im Alltag. Das reicht vom Aufsammeln der Eier, dem Misten im Stall bis zum Beobachten von Schweinen, Gänsen und Alpakas. Inzwischen bekommt Pusch Anfragen aus ganz Deutschland, auch von Pflegekräften, die gerne bei ihm arbeiten möchten.
Zwei Sessions widmen sich dem Bereich (Langzeit-)Pflege. Denn ohne Pflege geht nichts in unserem Gesundheitswesen!
03.05.2023, Uhrzeit 14:00 bis 14:40 Uhr
Brauchen wir Demenzdörfer? Best-Practise aus den Niederlanden
Keynote: Jannette Spiering, Senior managing advisor, founder The Hogeweyk® Demenzdorf Niederlande
04.05.2023, Uhrzeit 13:30 - 15:00
Leuchtturmprojekte in der Pflege: Wo sind die Menschen am besten versorgt?
Vorträge:
Jannette Spiering, Senior managing advisor, founder The Hogeweyk® Demenzdorf Niederlande
Guido Pusch, Landwirt und Initiator „Zukunft Pflegebauernhof“
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