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Notfallversorgung: Integrierte Leitstellen sollen Patientensteuerung übernehmen

Zwei Umfragen zeigen auf dramatische Weise, warum die Notfallambulanzen deutscher Krankenhäuser immer mehr unter Überfüllung leiden: Wenn sie außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten ärztliche Hilfe benötigen, wollten im Jahr 2006 noch 40 Prozent der Befragten den Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst kontaktieren. Nur elf Jahre später, im Jahr 2017, gaben das gerade noch 23 Prozent an. Im selben Zeitraumm stieg hingegen der Anteil jener Befragten, die eine Krankenhausambulanz aufsuchen wollten, von 29 auf 47 Prozent.

Viele Patienten geben bei Befragungen offen zu, was die Gründe sind: die 24-stündige Verfügbarkeit, Terminschwierigkeiten in der ambulanten Versorgung oder die Erwartung einer besonders guten und intensiven Versorgung im stationären Sektor. Das Problem: Prinzipiell sind Kliniken verpflichtet zu helfen. Das gilt auch für Patienten, die regulär von einem niedergelassenen Arzt hätten versorgt werden können.

Im Juni 2018 hat der Sachverständigenrat Gesundheit in seinem umfangreichen Gutachten zur Notfallversorgung deshalb unter anderem vorgeschlagen, dass Notrufe künftig in Integrierten Leitstellen entgegengenommen werden, in denen erfahrene Fachkräfte und speziell weitergebildete Ärzte sitzen. Sie sollen eine qualifizierte Ersteinschätzung abgeben und den geeigneten Versorgungspfad bestimmen.

Sowohl in Dänemark als auch in der Schweiz haben notärztliche Telefonberatungen einen Rückgang der Notaufnahmebesuche bewirkt. Im Rahmen einer australischen Studie suchten nur etwa 6 Prozent der bei telefonischer Beratung durch Notärzte als nicht dringlich eingeschätzten Patienten innerhalb der nächsten 24 Stunden eine Notaufnahme auf.

In Köln startet im kommenden Jahr ein Pilotprojekt, bei dem der Rettungsdienst und die Arztrufzentrale eine Optimierung der Notfallversorgung unter Beibehaltung der etablierten Strukturen erproben. Sie werden statt einer Zusammenlegung inhaltlich und technisch vernetzt. Vorgesehen ist auch, dass der Rettungsdienst Patienten an ambulante Kooperationspraxen übergibt, wenn kein echter Notfall vorliegt.

Das Thema "Härtetest Notfallversorgung!" diskutieren auf dem Gesundheitskongress des Westens: Dr. Katja Scholtes, Leiterin der Zentralen Notaufnahme der Kliniken der Stadt Köln, Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Prof. Dr. Alexander Lechleuthner, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes in Köln, Dr. Stephan Hofmeister, Stellv. Vorsitzender der Kassenärztliche Bundesvereinigung und Dr. Heinz-Wilhelm („Doc“) Esser, Oberarzt am Klinikum Remscheid.

Der Gesundheitskongress des Westens ist der führende Kongress für Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft im Westen Deutschlands. Auch in diesem Jahr werden wieder rund 1.000 Teilnehmer erwartet – vor allem Klinikmanager, Ärzte, Verantwortliche aus Gesundheitspolitik und -unternehmen, aus Forschung und Wissenschaft sowie der Pflege. Die dreizehnte Auflage der jährlich ausgerichteten Veranstaltung findet wieder im Gürzenich statt.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihre Claudia Küng

Claudia Küng
Kongressleitung
Geschäftsführerin
WISO S. E. Consulting GmbH | Nymphenburger Straße 9 | 10825 Berlin

Geschäftsführung:
Dr. Ingrid Völker
Claudia Küng
Fabian Kaufmann
Internet: https://www.wiso-consulting.de/ 

Sitz / Registergericht: Berlin / AG Charlottenburg. HRB 84520