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GdW 2016 | Empirische Studie: Rationierung zunehmend Alltag in deutschen Kliniken

45 Prozent der deutschen Chefärzte nehmen häufige Entscheidungskonflikte zwischen ärztlichen Zielsetzungen und wirtschaftlichem Druck wahr, so der Essener Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Wasem, der in einer Befragung von über 2.100 Chefärzten, Pflegedienstleitern und -direktoren sowie Geschäftsführern und kaufmännischen Direktoren festgestellt hat, dass sich die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutscher Kliniken auch auf die Patientenversorgung auswirken. Beispielsweise mussten 46 Prozent aller Chefärzte Patienten mindestens einmal in den letzten sechs Monaten eine nützliche Leistung vorenthalten.

Besonders in der Pflege sind Entscheidungskonflikte zwischen medizinischen Zielen und wirtschaftlichen Zwängen besonders hoch. So meinen 88 Prozent der Pflegedienstleitungen, 81 Prozent der Krankenhausgeschäftsführungen und 72 Prozent der Chefärzte, dass ausreichend Zeit für die Zuwendung für Patienten nur „selten“ oder „manchmal“ vorhanden ist. Nur noch 21 Prozent der Pflegedienstleitungen urteilen überdies, dass das Pflegepersonal „sämtliche erforderlichen Pflegeleistungen immer“ durchführen könne.

Ein zusätzliches Problem ist die ökonomisch motivierte Überversorgung von Patienten: Die im internationalen Vergleich hohe Zahl stationäre Leistungen ist in den letzten Jahren sogar noch gestiegen. 39 Prozent der befragten Chefärzte meinen diesbezüglich, dass ökonomische Gründe zu nicht erforderlichen Eingriffen führen. Solch ökonomisch motivierte Überversorgung verorten die Befragten insbesondere in den Bereichen Kardiologie und Unfallchirurgie/Orthopädie.

Das brisante Thema „Ethischer Umgang mit Mittelknappheit im Krankenhaus“ diskutieren mit Prof. Dr. Jürgen Wasem auf dem Gesundheitskongress des Westens am 9. März 2016 um 13:45 Uhr: Dr. Boris Augurzky, Leiter des Kompetenzbereichs Gesundheit im RWI, Dr. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Irene Maier, Pflegedirektorin des Universitätsklinikums Essen, und Prof. Dr. Heinz Naegler, Honorarprofessor Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.

Der Gesundheitskongress des Westens, der am 8. und 9. März 2016 in Köln zum zehnten Mal stattfindet, ist der führende Kongress für Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft im Westen Deutschlands. Auch 2016 erwarten wir wieder rund 900 Besucher - Klinikmanager, Ärzte, Verantwortliche aus Gesundheitspolitik und Gesundheitsunternehmen, aus Forschung und Wissenschaft. Am ersten Kongresstag findet zum sechsten Mal in Folge der Reha-Dialog statt. Mit einem eigenen Veranstaltungs- und Fortbildungsteil spricht der Gesundheitskongress des Westens am zweiten Kongresstag erneut niedergelassene Ärztinnen und Ärzte an.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihre Ingrid Völker

Dr. Ingrid Völker
Geschäftsführende Gesellschafterin
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