Die Entwicklung der Telemedizin im E-Health-Vorreiter-Land NRW


Berlin/ Essen (30. November 2010) - An die Telemedizin werden große Erwartungen geknüpft. Sie kann zum Beispiel in der postoperativen Versorgung von Herzpatienten dafür sorgen, dass diese früher nach Hause entlassen und dort telemedizinisch überwacht werden können. Aber obwohl es zahlreiche vielversprechende Neuentwicklungen in dieser Branche gibt, ist eine flächendeckende Versorgung noch immer nicht greifbar. Der Gesundheitskongress des Westens 2011 in Essen zeigt mit einer Reihe von Unternehmen, welche vielfältigen und auch ausgereiften Angebote es heute bereits in Nordrhein-Westfalen gibt – das Land gilt als Vorreiter in Sachen E-Health.

In einer Veranstaltung mit dem Titel „Viel Forschung und Entwicklung - wenig Routine“ wird allerdings auch thematisiert, dass die meisten Modellprojekte noch nicht breit genug angelegt sind, um mit evidenzbasierten Studien positive Wirkungen auf die Lebensqualität der Patienten nachweisen zu können. Es fehlen für die Telemedizin außerdem noch Abrechnungsschlüssel. Entsprechend zurückhaltend sind bislang die niedergelassenen Ärzte.

Dabei könnte die Telemedizin helfen, Kosten zu senken – bei verbesserter Versorgung. Die AOK Westfalen-Lippe zum Beispiel testet dies seit 2008 im Modellprojekt „HerzAs“ zusammen mit dem Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) am Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen. „Leider trauen sich bislang noch wenige Krankenkassen aus der Deckung“, bedauert Uwe Borchers, Geschäftsführer des Zentrums für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL (ZIG), der die Veranstaltung moderiert.

Diesen Themenkomplex diskutiert er unter anderem mit Prof. Dr. Martin Gersch von der FU Berlin, PD Dr. Josef Hilbert vom Institut Arbeit und Technik an der FH Gelsenkirchen, Stephan Käfer von T-Systems, PD Dr. Heinrich Körtke vom oben genannten IFAT, und Eyal Lewin von der SHL Telemedizin GmbH, am 16. März um 13.45 Uhr beim Gesundheitskongress des Westens.

Eine weitere Veranstaltung des Kongresses, zu dem rund 800 Besucher in der Essener Philharmonie erwartet werden, beschäftigt sich mit der „Telemedizin als innovative Brücke zwischen Qualitätsverbesserung und Kostenoptimierung."