Multinationale Ärzteschaft: wie gehen Krankenhäuser damit um?


Berlin/Essen (2. März 2010) - Mit der Ärzteknappheit steigt auch die Zahl ausländischer Mediziner an deutschen Krankenhäusern. Das gilt besonders für den ländlichen Raum und für Ostdeutschland. In manch einer Klinik arbeiten Ärzte aus 15 Nationen. Sie kommen überwiegend aus Osteuropa, aber auch aus Israel, Palästina und anderen Ländern. Dies kann eine Bereicherung für die für die betroffenen Häuser sein, führt aber in der täglichen Arbeit hin und wieder zu sprachlichen und kulturellen Problemen.

Wie sollen Krankenhaus-Führungen mit dieser Herausforderung umgehen? Dieser Frage widmet sich der Gesundheitskongress des Westens 2010 in Essen mit der Veranstaltung „Das Krankenhaus als multikulturelles Unternehmen. Führung und Management von Diversität."
„Während eine solche kulturelle Diversität in vielen Unternehmen zur Steigerung der Kreativität und des Erfolgs globaler Produkte genutzt wird, kann sie in Routineabläufen z.B. in einem Operationssaal schon mal zu Schwierigkeiten führen", sagt Privatdozent Dr. Dirk Richter, Bereichsleiter Unternehmensentwicklung der Sana Kliniken AG, der die Veranstaltung moderiert.

Armin Ehl, Hauptgeschäftsführer der Ärztegewerkschaft Marburger Bund Bundesverband, wird Zahlen und Fakten zur aktuellen Entwicklung präsentieren und über die Perspektiven sprechen, wie man die Schwierigkeiten lösen könnte. Prof. Dr. Henning Saß, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Aachen, berichtet von der grenzüberschreitenden Medizin im deutsch-holländischen Projekt „Universitätsmedizin Aachen-Maastricht" und davon, wie sich dort Diversität von Patienten und Mitarbeitern managen lässt.
„Welche ist die optimale Vorgehensweise?", möchte Richter von Dr. Manfred Becker erfahren, Professor für Organisation und Personalwirtschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Becker wird den Stand der Diversitätsforschung darlegen, und berichten, wie andere Unternehmen mit der Vielfalt in Belegschaften umgehen. „Daraus können wir vielleicht einiges für die Krankenhäuser lernen", hofft Richter.

Zeit: Mittwoch, 10. März 2010, 17 Uhr
Ort: Philharmonie Essen Saalbau
Titel: „Das Krankenhaus als multikulturelles Unternehmen. Führung und Management von Diversität"