Überblick ausgewählter Veranstaltungen


Eröffnungsveranstaltung

Der knappe Faktor Mensch - Qualifizierung und Personalentwicklung als zentrale Aufgaben

Mittwoch, 11. März, 9.30 Uhr: "Die Medizin, vor allem die medizinische Forschung, ist einer der wichtigsten Erzeuger von Innovationen - und damit ein starker Wachstumsfaktor", sagt Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Forschungsminister und stellvertretender Ministerpräsident von NRW. "Wir wollen in NRW zum Eldorado gerade für Forscher und Entwickler aus diesem Bereich werden. NRW hat hier schon eine Menge vorzuweisen und investiert zielgerichtet, um bald eine internationale Spitzenposition zu erreichen." Ein Thema seines Eröffnungsvortrags erwartet besonders das Ruhrgebiet mit Spannung: Der geplante Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen. Bis Ende März will das Land entscheiden, welche der neun Bewerberstädte im Ruhrgebiet das große Standort-Los zieht. Es geht um 500 Arbeitsplätze und ein Budgetvolumen von rund 75 Mio. Euro. Auf dem Campus soll die bundesweit erste Fachhochschule für Gesundheitsberufe in staatlicher Trägerschaft mit 1000 Studienplätzen und ein neues Institut für medizinische Grundlagenforschung entstehen. Das Land hofft zudem, am künftigen Standort auch das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit (bislang in drei Städten), das Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen und das Epidemologische Krebsregister versammeln zu können. Dies hatte bereits beim ersten Gesundheitskongress des Westens im März 2007 Ministerpräsident Jürgen Rüttgers angekündigt. Pinkwarts Rede folgt die Diskussion der Thesen zur Sozialen Gesundheitswirtschaft zum Schwerpunkt "Der knappe Faktor Mensch - Qualifizierung und Personalentwicklung als zentrale Aufgaben" mit Prof. Dr. Axel Ekkernkamp , Ärztlicher Direktor des Unfallkrankenhauses Berlin, Franz Knieps , Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium, Jens Spahn (MdB), Obmann der CDU/CSU im Gesundheitsausschuss, und Prof. Dr. J.-Matthias Graf von der Schulenburg von der Universität Hannover.

Wer sichert Investitionen? Ordnungspolitischer Rahmen für die Krankenhäuser ab 2009

Mittwoch, 11. März, 12 Uhr: "Das Krankenhausfinanzierungsreformgesetz ist leider ein Gesetz zur Kostendämpfung geblieben", sagt Karsten Gebhardt , Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen. In der Diskussion mit Klaus Theo Schröder , Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, wird es darum gehen, ob das Gesetz den Anforderungen der Krankenhäuser gerecht wird, ob damit falsche ordnungspolitische Weichen gestellt werden und ob damit der Investitionsstau abgebaut werden kann. Allein die Häuser in NRW benötigen laut Gebhardt in diesem Jahr 1,2 Mrd. Euro - zugesagt seien lediglich 500 Mio. Euro. An der Diskussion beteiligt sich als GKV-Vertreter Rolf Stuppardt , Geschäftsführer des IKK e.V., Moderator ist Karl-Ferdinand Prinz von Thurn und Taxis , Vizepräsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.

Veränderte Aufteilung der Aufgaben und Qualifizierung in den Gesundheitsberufen

11. März, 12 Uhr: "Ein Facharzt müsste täglich vier Stunden lesen, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben - wie sollte er es da schaffen, auch noch einen Überblick über Wechseldruckmatratzen, Rollstühle oder Stomahilfsmittel zu bekommen?", fragt sich Prof. Christel Bienstein , Leiterin des Instituts für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke. Sie fordert mehr Qualifikation für Pflegende und plädiert dafür, Ärzten Pflegende mit Expertise an die Seite zu stellen, die zum Beispiel wissen, welches Hilfsmittel für einen Patienten das Beste ist. "Beide Seiten müssen sich absprechen, wer welche Aufgabe übernehmen soll und was die medizinische Fachangestellte übernehmen kann." Die Aufgabenaufteilung müsse gemeinsam gestaltet und Aufgaben neu zugeschnitten werden. "Beides ist dringend erforderlich, um die Struktur der Versorgungssituation zu verbessern." PD Dr. Josef Hilbert , Direktor am Institut für Arbeit und Technik der FH Gelsenkirchen, führt ins Thema ein, weitere Vorträge halten Christel Bayer , Abteilungsleiterin im Gesundheitsministerium von NRW und Dr. Theodor Windhorst , Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe.

Chance oder Gefahr? Vertragswettbewerb und selektives Kontrahieren

Mittwoch, 11. März, 15 Uhr: "Nachdem die Politik seit Beginn der Kostendämpfungspolitik zunächst ein einheitliches und gemeinsames Vorgehen der Krankenkassen angestrebt hat, hat sie in den letzten Jahren zunehmend auf Einzelverträge gesetzt", sagt Prof. Dr. Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen. Er plädiert dafür, sektorale Einzelverträge auch auf die stationäre Versorgung auszuweiten - also Verträge zwischen Kassen und einzelnen Krankenhäusern. Wasem spricht in seiner Einführung über die Erwartungen der Politik an solche Einzelverträge und die dabei auftretenden Probleme. Wasem, Vorsitzender des Erweiterten Bewertungsausschusses zur Schlichtung des Ärzte-Honorarstreits, diskutiert im Anschluss mit Nikolaus Schmitt , Abteilungsleiter Vertragsmanagement der Barmer, Dr. Ulrich Thamer , 1. Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und Richard Zimmer , Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft von Nordrhein-Westfalen.

Patientenmobilität in Europa

Mittwoch, 11. März, 15 Uhr: Prominent besetzt ist diese Veranstaltung zu Chancen und Problemen der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung und der Patientenfreizügigkeit. Luxemburgs Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo wird in seinem Vortrag die Sicht unseres Nachbarlandes, Dr. Klaus Theo Schröder, Staatssekretär Bundesgesundheitsministerium, die deutsche Sicht auf dieses Thema darstellen: "Patientenmobilität in Europa gewinnt an Bedeutung. Deswegen ist es notwendig, dass wir als politisch Verantwortliche uns dieses Themas annehmen. Dabei müssen wir eine Balance erreichen zwischen den Rechten der Patienten auf grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung und dem Anspruch der Versichertengemeinschaft insgesamt auf nachhaltige Planbarkeit und Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im Inland." Es folgen Statements von Hans-Willi Schemken (AOK Rheinland/Hamburg) und Prof. Dr. Henning Saß , Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Aachen.

Angebote für Ärzte

Mittwoch, 11. März, 15 und 17 Uhr : Erstmals gibt es auf dem Gesundheitskongress des Westens 2009 spezielle Angebote für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe bieten zwei praxisnahe Symposien: um 15 Uhr geht es um Qualitätsmanagement in der Praxis , um 17 Uhr folgt ein Symposium zur Informationstechnik in der ambulanten Versorgung mit Vorträgen über die elektronische Gesundheitskarte ( Gilbert Mohr , KVNo) und über die Anwendungsfelder des elektronischen Heilberufsausweises ( Viktor Krön , ÄKNo) sowie eine Live-Demonstration zum Thema IT in der Praxis: elektronischer Arztbrief und Online-Abrechnungen - präsentiert von Dr. Erich Gehlen von der Duria eG und Dr. Volker Paul , <st1:PersonName w:st="on">Projekt</st1:PersonName>leiter am Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik. Prof. Dr. Peter Haas , Medizininformatiker der Fachhochschule Dortmund moderiert das Symposium.

Morbi RSA: Massiver Wettbewerb um Patienten und Versorgung

Mittwoch, 11. März, 17 Uhr: "Die Kassen müssen dafür sorgen, dass sie mit den Zuweisungen aus dem Fonds auskommen", sagt Prof. Dr. Gerd Glaeske von Zentrum für Sozialpolitik an der Universität Bremen. "Kontraproduktiv ist allerdings der "bayerische Weg": Dort haben die Hausärzte im Rahmen ihrer Verträge der AOK besonders hohe Honorare für gutes Codieren von Krankheitsdiagnosen abgehandelt, weil auf diese Weise mehr Geld an die AOK über die krankheitsbedingten Zuweisungen aus dem Fonds fließt." Das könne sich böse rächen, weil die künstlich hochgetriebene Krankheitshäufigkeit zu einer Verringerung der Zuweisungen führen werde, das Honorar aber gleich hoch bleibe. "Mit solchen Strategien schneiden sich die Kassen letztlich ins eigene Fleisch. Das Ziel muss sein: Gute Qualität in guten Verträgen anbieten. Dann können Zusatzbeitrage jedenfalls vorerst vermieden werden. Management ist verlangt, keine Manipulation oder Tricks!" Mit Glaeske diskutieren werden Hans Adolf Müller , Leiter Gesundheitsmanagement Knappschaft, Dr. Georg Greve , Erster Direktor Knappschaft, und Dr. Dierk Heimann , Ärztlicher Leiter der Compugroup.

Zukunft des Gesundheitswesens: Entwicklung der Strukturen der Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen. Wohin führt der Weg?

Donnerstag, 12. März, 9 Uhr : Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann wird einführend über aktuelle Herausforderungen der Gesundheitspolitik sprechen. In der anschließenden Diskussion mit Dr. Leonhard Hansen und Dr. Ulrich Thamer , Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe, Dr. Rudolf Kösters , dem Präsidenten der Deutschen Krankenhausgesellschaft, sowie Cornelia Prüfer-Storcks, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg, wird Laumann unter anderem für eine gerechte hausärztliche Vergütung eintreten. "Ein bundesweit einheitlicher Krankenkassenbeitrag von Flensburg bis Passau muss auch eine gleich hohe Vergütung medizinischer Leistungen nach sich ziehen." Es erwartet Sie eine lebhafte Debatte um die Ärzte-Honorar-Reform.

Zuhauseleben im Alter. Was können neue Wohnformen, bessere Dienstleistungen und moderne Technik für mehr Lebensqualität und Gesundheit leisten?

Donnerstag, 12. März, 11 Uhr: PD Dr. Josef Hilbert , Direktor am Institut für Arbeit und Technik der FH Gelsenkirchen, und Brigitte Meier vom Clustermanagement Gesundheitswirtschaft NRW, befragen Experten der Branche zum Stellenwert und zu Chancen moderner Technik in altersgerechten Wohnformen. Den Einführungsvortrag hält der frühere Bremer Bürgermeister und Senator Henning Scherf , inzwischen Experte für alternative Wohnformen im Alter. Er spricht unter anderem darüber, was ältere Menschen heute an Unterstützungsangeboten und moderner Telekommunikation erwarten und brauchen. Er selbst wohnt in einer Hausgemeinschaft und kann aus eigener Erfahrung berichten.

Deutschland auf dem Weg zur Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln

Donnerstag, 12. März, 13 .45 Uhr: In Deutschland streiten Experten derzeit heftig darüber, welche die richtigen hier anzuwendenden Methoden zur Kosten-Nutzen-Analyse von Arzneimitteln sind. Mit den Ergebnissen will die gesetzliche Krankenversicherung Höchstpreise für Arzneien festsetzen. Johann-Magnus Freiherr von Stackelberg , stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, Prof. Dr. Jürgen Windeler vom Medizinischen Dienst des GKV-Spitzenverbands und Dr. Rainer Hess , unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses, werden mit Prof. Dr. J.-Matthias Graf von der Schulenburg unter anderem über das bei in- und ausländischen Gesundheitsökonomen umstrittene Methodenpapier des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) diskutieren.

Abschlussplenum

Donnerstag, 15.30 bis 17 Uhr : Krönender Abschluss der beiden Kongresstage wird die Rede der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zu Herausforderungen und Perspektiven der Gesundheitspolitik. Sie wird auch Fragen aus dem Publikum beantworten. Kongresspräsident Ulf Fink, Senator a.D., wird das Plenum moderieren.