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Gesundheitskongress des Westens jetzt am 3. und 4. Mai 2022 in Köln
Prof. Dr. Christian Karagiannidis: „Defizite bis zum Herbst aufarbeiten“

 

Nach über zwei Jahren der Pandemiebekämpfung ließe sich von einer einfachen 3-C-Gleichung sprechen: Corona = Chaos + Chance. Was für einen Kraftakt die Pandemie noch immer von allen Beteiligten abverlangt, die sich Tag für Tag im Sinne von Gesundheit und Versorgung aufreiben, darf und muss nicht unerwähnt bleiben. Ob im ambulanten oder stationären Bereich. Noch immer gibt es Hürden und Hindernisse, aber auch ein bisschen Hoffnung. Denn durch das Brennglas Corona wurden seit langem schwelende Missstände unseres Gesundheitssystems deutlich, die nun aktiv angegangen werden müssen, bevor sie zu einem Flächenbrand werden.

Aber wie steht es um die Pandemiebekämpfung genau? Was berichten die Akteure aus Kliniken und KVen? Was kann und muss die Politik leisten? Wie bewältigen wir den Pflegenotstand? Und sind wir für eine mögliche neue Welle im Herbst überhaupt gerüstet? Zu diesen und anderen spannenden Fragen erwartet Sie auf dem Gesundheitskongress des Westens in der Session „An vorderster Front: Pandemiebekämpfung aus Sicht der KVen und Universitätskliniken“ am 3. Mai eine lebhafte Diskussion mit namhaften Rednern.

So wird Prof. Dr. Christian Karagiannidis, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Medizin und Notfallmedizin (DGIIN), über den Einsatz des DIVI-Registers berichten. In nur sechs Monaten brachte der Intensivmediziner im April 2020 dieses Werkzeug auf den Weg, mit dem täglich die freien und belegten Behandlungskapazitäten in der Intensivmedizin von etwa 1.300 Akut-Krankenhäusern erfasst werden. Zudem werden aktuelle Fallzahlen intensivmedizinisch behandelter COVID-19-Patientinen und -Patienten aufgezeichnet, um Engpässe in der intensivmedizinischen Versorgung im regionalen und zeitlichen Vergleich rechtzeitig zu erkennen. Ein Gewinn angesichts der menschenunwürdigen Zeiten, in denen Operationen Schwerkranker verschoben werden mussten, um Corona-Intensivbetten freizuhalten. Die Bilder überlasteter Stationen samt überarbeiteter Pflegekräfte haben wir noch gut vor Augen - und über allem das Dauer-Damoklesschwert der Triage.

Der Mangel an Intensivbetten konnte mittlerweile behoben werden, nur ist die Zahl der Pflegekräfte weiterhin rückläufig, so dass künftig wohl einige Intensivbetten leer bleiben müssen. Wie diesen Missstand beheben? Wie kann das DIVI-Register weiterentwickelt werden, um noch genauere Daten zu diesen Herausforderungen zu liefern? Wie gewinnen wir Planungssicherheit? 

Professor Christian Karagiannidis, der Leiter des DIVI-Registers, fordert zum Beispiel den sofortigen Aufbau eines Krankenhaus-Registers. „Wir haben keinen blassen Schimmer, wie viele betreibbare Krankenhausbetten wir tagesaktuell in Deutschland haben, wie viele davon belegt sind und wie viele Pflegekräfte wirklich zur Verfügung stehen", kritisierte das Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung in der Augsburger Allgemeinen. Ist die Hospitalisierungs-Inzidenz also nur eine Luftnummer? 

Bis zum Herbst sollten „diese Defizite“ laut Karagiannidis aufgearbeitet werden, ließ er in der Tagesschau wissen. Wir hätten durch die Pandemie gelernt, dass „Gesundheit und Vorsorge in die öffentliche Hand gehört“, und die Zahlen zentral an einem Bundesinstitut gesammelt werden sollten. Diese Ansage sorgte sogleich für Widerspruch der Asklepios Klinik-Gruppe, die den Einsatz von Krankenhäusern in privater Trägerschaft in der Corona Krise betonten. Es bleibt also spannend!

Es steckt somit noch viel Arbeit und auch Auseinandersetzung in der Pandemiebekämpfung, und Sie können die Diskussion unserer Top-Expertenrunde am 3. Mai auf dem GDW live verfolgen. Auf dem Podium begrüßt Moderator Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Eckhard Nagel, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Universität Bayreuth: 

  • Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe
  • Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln
  • Prof. Dr. Christian Karagiannidis, Leiter des DIVI-Registers, Präsident der DGIIN
  • Dr. Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamtes Köln
  • Dr. Björn Schmitz-Luhn, Geschäftsführer und Wiss. Koordinator des Center for Life Ethics der Universität Bonn

Der Gesundheitskongress des Westens ist der führende Kongress für Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft im Westen Deutschlands. Er findet am 3. und 4. Mai 2022 in Köln unter dem Motto „Lasst und nachhaltige Strukturen schaffen!“ im Kölner Gürzenich statt. Gesundheitspolitiker, Krankenhausmanager, Ärzte, Pflegefachkräfte, Gesundheitsökonomen und Versorgungswissenschaftler werden einen Beitrag zu dieser zukunftsweisenden Debatte leisten.

Sie können Ihr Ticket buchen unter: 

https://www.gesundheitskongress-des-westens.de/anmeldung/kongressanmeldung.html   

Seien Sie dabei! Wir freuen uns auf Sie!